A ROSE IS (CH/D): "adsense lecture"
Mit Daniel Kötter, Julian Klein und Jule Kracht
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"but now for the profound truth maybe..."
Seine mediale Präsenz überlagert die Aura des technisch reproduzierbaren
Werks: wir sind vom Benjaminischen in ein wahrhaft Jakobinisches
Zeitalter übergetreten (Jakob, der Zweitgeborene, der sich den
väterlichen Segen erschlich / und später Benjamin zeugte: die umgekehrte
Chronologie), in jenes der medialen Reproduzierbarkeit, in dem die
technische Reproduktion durch konstruktive Produktion von Aurae abgelöst
worden ist (und in diesem es des realen Ereignisses, des Erstgeborenen,
nicht mehr wirklich zu bedürfen scheint).
Im performativen Akt hingegen gilt unübersehbar die Wirklichkeit der
körperlichen Anwesenheit, ihre nichtreproduzierbare, nichtreduzierbare
reale Gegenwart (George Steiner). Doch wir erfahren immer erst im
Nachhinein, vorzugsweise aus dem Fernsehen, was wir eigentlich hätten
erleben sollen, welche Bedeutungen wir aus der nunmehr vergangenen
Anwesenheit hätten lesen müssen, und geben dem Sekundären unseren
auratischen Segen (trotz Steiners Mahnung).
Das Projekt "adsense" der Gruppe a rose is kehrt diese Logik um.
Zugrunde liegt ein Fernseh-Interview mit einem fiktiven Autor, der
selbst weder wei§, was er uns erläutert, noch dass er überhaupt gerade
etwas erläutert, noch wozu das Interview anschlie§end verwendet werden
wird. Dies versetzt ihn in die Lage, frei zu reflektieren, zu
interpretieren und zu kommentieren, wie es keinem Beteiligten jemals
möglich wäre.
"adsense" besteht aus den Teilen "adsense concert" (2003), "adsense
lecture" (2004) und "adsense reflex" (2005).
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a rose is
ist ein Ensemble aus Musikern, Schauspielern, Regisseuren und
Szenographen, das sich experimentellen Theaterformen zwischen
Musiktheater, Schauspiel, Performance und Installation widmet. Die
Mitwirkenden von "adsense reflex" leben u.a. in London, Brüssel,
Hamburg, Zürich, Köln, Berlin.
http://www.a-rose-is.org
Julian Klein
lebt als freier Regisseur und Komponist in Berlin. Er
inszenierte und komponierte Schauspiel, Hörspiel und experimentelles
Musiktheater u.a. am Schauspiel Hannover, am Hessischen Rundfunk, für
das DeutschlandRadio Berlin, das Hebbel Theater Berlin, die Schaubühne
am Lehniner Platz Berlin und die Berliner Festspiele | MaerzMusik. Julian
Klein ist Mitglied der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher
Leopoldina und dort Sprecher der Arbeitsgruppe Relativität.
Er studierte Komposition bei Reinhard Febel, Nigel Osborne, Heiner Goebbels und
Wolfgang Rihm. Als Student der Mathematik und Physik war er Stipendiat
der Studienstiftung des deutschen Volkes. Für die Hörspielfassung des
Musiktheaterprojekts "Innen - ich denke ich bin" erhielt er den
Kurt-Magnus-Preis der ARD. Seine Gehirnklang-Installation "Brain study"
wurde mit dem Danzer-Preis für zeitgenössische Musik prämiert und für
den CYNETart award 2004 nominiert.
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