Performing Lectures
Donnerstag, 17. Februar 2005
20.30 Uhr (s.t.!)
im atelierfrankfurt


ADRIAN WILLIAMS (D/USA):
"man made me"




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Einhörner existieren: Das jedenfalls macht Adrian Williams in ihrer lediglich zehnminütigen Lecture Performance in Wort und Bild deutlich. Dabei spielt sie mit Themen der Kunstgeschichte ebenso wie mit der Frage nach der Manipulation der menschlichen Vorstellungswelt durch die Kunst.



Adrian Williams (*1979 in Oregon/USA), die 2000 als Austauschstudentin von der New Yorker Cooper Union an die Frankfurter Städelschule kam und heute in Frankfurt lebt und arbeitet, malt und zeichnet nicht. Adrian Williams liest, recherchiert und schreibt. Sie macht spektakuläre Performances, hält Vorträge und veranstaltet Dauertanzwettbewerbe, "Gladiatoren"-Wettkämpfe auf Öltonnen und moderiert eine 10-teilige Radio-Talk-Show, bei der sie ­ gut vorbereitet ­ mit Experten über Wetterphänomene plaudert. Der Wechsel von einem Medium ins andere hat Methode. Denn sie möchte verstehen, "wie die Welt funktioniert". Ihre "Skizzen" sind Objekte, die im Laufe der Recherchearbeiten entstehen, wie die Bonsai-Bäume, die sie als Zeitmesser sieht, vom Menschen jedoch dressiert und manipuliert. Tiere beschäftigen sie, insbesondere solche, die dem Menschen zum Symbol für Phantasien, Wünsche oder Schrecken geworden sind. Dazu zählt für sie das fliegende Eichhörnchen, das in den Mythen der Inuit lebt, das sagenumwobene Einhorn, der Vampir und der Werwolf, hinter deren mythischer Existenz sie die verborgene Wahrheit und deren Bedeutung für den Menschen sucht. Wie der Wolf sein Revier markiert, steckt auch der Künstler seine Territorien ab. "Durch die Kunst", behauptet sie, "verstehen wir die Geschichte der Menschheit." (artkaleidoscope 2/04)

Ausführliche Biografie (PDF)



Nach der Performance von Adrian Williams:

Spalding Gray
"Swimming to Cambodia"

Lecture-Performance-Film (1987)




Spalding Gray (1941-2004), Schauspieler und Gründungsmitglied der Wooster Group, wurde in den 1980er Jahren mit seinen spoken word performances bekannt - autobiographischen Monologe mit einer Mischung aus Humor, Paranoia und Selbstreflexion, die die Grenze zwischen Bühnenfigur und Privatperson nicht immer deutlich markieren.

Nachdem Gray in einigen kleineren Rollen und in Pornofilmen zu sehen war, erlangte er mit Swimming to Cambodia (1987), der Film-Version einer seiner Monologe, nationale Anerkennung. Gray sitzt während des gesamten Films an einem Tisch und spricht seinen Monolog, der auf seinen Erlebnissen während der Dreharbeiten zum Film The Killing Fields (1984) in Südostasien, in dem Gray eine kleinere Rolle hatte, und den von ihm geschilderten Hintergründen der im Film thematisierten Geschehnisse in Kambodscha - an engaging, funny, stimulating and thoughtful one-man-show.

Material:
Interview mit Spalding Gray (Externer Link)
"Shades of Gray" (The Observer, 26. 12. 2004)