Wörterbuch des Krieges
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Wörterbuch des Krieges

Ein Projekt von
Unfriendly Takeover
und Multitude e.V.


>>> Frankfurt, 2. - 3. 6. 06
>>> München, 22. - 23. 7. 06
>>> Graz, 13. - 14. 10. 06
>>> Berlin, 23. - 24. 2. 07


>>> English version

>>> Ausführliches Konzept

>>> Videoarchiv

>>> Als Buch



Das WÖRTERBUCH DES KRIEGES ist eine kollaborative Plattform zur Herstellung von 100 Begriffen zum Thema Krieg, die in vier zweitägigen Ausgaben in Frankfurt, München, Graz und Berlin mit jeweils 25 Beiträgen von Wissenschaftlern, Künstlern, Theoretikern und Praktikern gebildet und präsentiert werden. Als Vorträge, Performances, Filme, Slideshows, Lesungen, Konzerte in streng alphabetischer Reihenfolge als Marathon-Diskurs. Von ABC-Waffe bis Zivilbevölkerung, von Fallschirminvasion bis Facts on the Ground, von Kartoffel bis Kollateralschaden, von Infowar bis Radarüberwachung, von Heimweh bis Widerstand. So werden Schlüsselbegriffe neu geschaffen, die in den aktuellen Auseinandersetzungen um Krieg und Kriege entweder bereits eine bedeutende Rolle spielen, bislang vernachlässigt wurden oder erst kreiert werden müssen. Das WÖRTERBUCH DES KRIEGES dient der Auseinandersetzung mit einer Wirklichkeit, die davon geprägt ist, vorhandene Machtverhältnisse desto stärker zu verschleiern je mehr über Krieg und Frieden geredet wird.

Krieg als bewaffnete Auseinandersetzung zwischen souveränen (National-)Staaten gehört der Vergangenheit an. Stattdessen heißt es heute: Der neue Krieg, postmoderner Krieg, globaler Krieg, immanenter Krieg ... So wird Krieg zur "konstituierenden Form einer neuen Ordnung" (Alliez/Negri), die kein Innen und kein Außen mehr kennt, die Leben nicht nur zerstört, sondern auch hervorbringt. In dieser neuen Weltordnung ist kein Unterschied zwischen Krieg und Nicht-Krieg festzustellen: Der Krieg ist immer und überall.

Das WÖRTERBUCH DES KRIEGES will in diesem Krieg intervenieren und gleichzeitig dazu aufrufen, von einem Krieg der Wörter zu desertieren, in dem Fakten mit enormem Aufwand an Kommunikation und Propaganda hergestellt und behauptet werden bis sie nicht mehr in Frage gestellt werden können. Die Begriffsbildung des WÖRTERBUCH DES KRIEGES hingegen bleibt transparent und zeigt sich als offener Prozess, in den eingegriffen werden kann und soll.

Denn "Begriffe erschaffen heißt zumindest, etwas zu tun." Die Idee des WÖRTERBUCH DES KRIEGES bezieht sich auf eine von den Philosophen Deleuze und Guattari vorgeschlagene Theorie der Begriffsbildung: Begriffe müssen erfunden, erschaffen, hergestellt werden; Begriffe verweisen auf Probleme, ohne die sie keinen Sinn hätten. Es geht nicht um Definitionen, Anekdoten, originelle Meinungen oder Unterhaltsames, sondern darum, die Werkzeuge zu entwickeln, mit denen zu neuen Gedanken zu gelangen ist.

Parallel zur performativen Realisierung des WÖRTERBUCH DES KRIEGES werden die Begriffe im Internet als Videomitschnitte, ergänzt durch Zusatzmaterial, unter Creative Commons Lizenz dokumentiert, zur Verfügung und zur Diskussion gestellt. Abschließend erscheint außerdem im Merve-Verlag eine tatsächliche Buchversion.

Eine Ko-Produktion mit dem steirischen herbst 2006
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes